Drei Dinge, die man sich am Datenschutztag bewusst machen sollte

Drei Dinge, die man sich am Datenschutztag bewusst machen sollte

Der Schutz der Privatsphäre ist ein wesentliches Element einer demokratischen Gesellschaft und entscheidend für die Wahrung unserer Grundrechte. Dennoch wird die Privatsphäre in der öffentlichen Diskussion oft unterbewertet. Jedes Jahr am 28. Januar feiern wir den Datenschutztag. Daher ist es unerlässlich, dass wir die Bedeutung des Datenschutzes begreifen. Hier sind drei wichtige Faktoren, die wir uns bewusst machen sollten, wenn es um den Schutz unserer Privatsphäre geht.

1. Die Privatsphäre: Ein Grundrecht

Die Privatsphäre ist kein Privileg, sondern ein Grundrecht, das durch verschiedene internationale Verträge und Abkommen geschützt ist. Sie ist ein wichtiger Schutz für unsere Autonomie, Würde und Freiheiten. Die Eingriffe in unsere Privatsphäre haben jedoch alarmierendem Maße angenommen.

Die Privatsphäre ist kein Privileg, sondern ein Grundrecht, das durch verschiedene internationale Verträge und Abkommen geschützt ist. Sie ist ein wichtiger Schutz für unsere Autonomie, Würde und Freiheiten. Die Eingriffe in unsere Privatsphäre haben jedoch alarmierendem Maße angenommen.

Tech-Konzerne wie Amazon verwenden Geräte wie Alexa, um unsere täglichen Aktivitäten zu überwachen, und Dienste wie Ring sammeln gleichzeitig Videodaten über uns und unsere Umgebung. Sogenannte Smart-Devices zeichnen ständig jeden Aspekt unseres Lebens auf und geben diese Daten weiter – dies beinhaltet unsere Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Orte, die wir besuchen. Gleichzeitig entwickelt sich Gesichtserkennungssoftware in einem rasanten Tempo, was ein erhebliches Potenzial für den Missbrauch durch private Unternehmen und staatliche Behörden ermöglicht. Dieser schleichende Verlust der Privatsphäre normalisiert die Überwachung, welche unsere Freiheiten langfristig erheblich beeinträchtigen kann.

Jede unserer Online-Aktivitäten hinterlässt eine digitale Spur, die dazu verwendet werden kann, kommerzielle und politische Strategien zu gestalten oder das öffentliche Verhalten zu manipulieren. Häufig geben wir diese Daten unwissentlich preis, tauschen sie gegen einen personalisierten Service ein. So tragen wir immer mehr zu einem Überwachungsstaat bei.

Wir müssen die Privatsphäre als Grundrecht bewahren, um das Entstehen einer Kultur der Selbstzensur zu verhindern, die unseren Demokratien schaden könnte.

2. Der Irrglaube: "Ich habe nichts zu verbergen!”

Der weit verbreitete Spruch, dass Privatsphäre nur für Personen notwendig ist, die etwas zu verbergen haben, ist ein Irrglaube, der von Personen wie dem ehemaligen Google-CEO Eric Schmidt aufrechterhalten wurde. Er sagte einmal: „Wenn du etwas hast, was du nicht jeden wissen lassen willst, solltest du es vielleicht erst gar nicht machen”. Solche Aussagen verstärken die Vorstellung, dass Privatsphäre nur für Menschen mit fragwürdigen Handlungen notwendig ist. Sie verkennen die entscheidende Rolle der Privatsphäre als universelles menschliches Bedürfnis.

In Wirklichkeit ist die Privatsphäre ein Recht, das alle Menschen haben sollten, unabhängig davon, ob sie etwas zu verbergen haben oder nicht. Es geht darum, Kontrolle darüber zu haben, welche Informationen man mit anderen teilen möchte und wann sie darauf zugreifen können. Dazu gehören Daten über das persönliche Leben, Online-Aktivitäten und private Gedanken. Jeder Einzelne hat ein Grundrecht auf den Schutz seiner persönlichen Daten und Handlungen.

Der Journalist Glenn Greenwald legte in einem bekannten Vortrag anschaulich dar, dass Personen, die behaupten, keinen Wert auf Privatsphäre zu legen, nicht praktizieren, was sie predigen. Als Greenwald die Leute, die laut eigener Aussage “nichts zu verbergen” hatten, fragte, ob sie alle ihre E-Mail-Passwörter mit ihm teilen würden, nahm nicht eine einzige Person dieses Angebot an. Dieses Beispiel zeigt, dass selbst diejenigen, die behaupten, sich nicht um die Privatsphäre zu kümmern, diese in irgendeiner Form schätzen.

Privatsphäre ist also nicht nur ein Thema für diejenigen, die etwas zu verbergen haben. Sie ist ein grundlegendes Menschenrecht, das jeder Mensch schützen und schätzen sollte. Die Schlösser an unseren Badezimmertüren, die Passwörter für unsere E-Mail-Konten und die zugezogenen Vorhänge in der Nacht zeigen, dass wir unsere Privatsphäre brauchen. Jeder hat das Recht, seine persönlichen Informationen und Handlungen zu kontrollieren, und wer die Privatsphäre als unwichtig abtut, vernachlässigt dieses wesentliche Recht. Dieses Recht ist sogar noch wichtiger für Menschen, die in unterdrückenden Regierungsformen leben. Sie haben nicht den gleichen Zugang zur Privatsphäre wie Menschen, die in demokratischen Gesellschaften leben. Daher müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Privatsphäre von allen geschätzt und zu jeder Zeit geschützt wird.

3. Der Preis der "kostenlosen" Big-Tech-Dienste: Sie werden zum Produkt

Die Geschäftsmodelle großer Tech-Konzerne wie Facebook, Instagram und Google basieren auf der Geldmacherei beim Verkauf von Nutzerdaten. Als Gegenleistung für ihre kostenlosen Dienste willigen die Nutzer in die Weitergabe umfangreicher persönlicher Informationen ein, die von ihrer Demografie und ihrem Standort bis hin zu ihren Interessen, ihrem Suchverlauf, ihrem Verhalten auf der Plattform und sogar ihren Aktivitäten außerhalb der Plattform reichen. Diese Unternehmen erstellen komplexe Nutzerprofile, die sie dann an Werbetreibende verkaufen, um die persönlichen Daten der Nutzer zu Geld zu machen. Kurz gesagt, die Nutzer zahlen für den Service, indem sie Informationen über sich selbst zur Verfügung stellen.

Die Daten der Nutzer werden gesammelt und analysiert und dann für Marketingzwecke verwendet, damit die Werbetreibenden ihre Angebote auf bestimmte Personen zuschneiden können. Viele Unternehmen geben diese Daten auch an andere Unternehmen zu Marketing-, Analyse- oder Forschungszwecken weiter. Es wird also die Privatsphäre der Nutzer zu Geld gemacht, ohne dass diese einen Teil des Gewinns erhalten.

Um fundierte Entscheidungen über die Dienste zu treffen, für die wir uns anmelden, ist es wichtig, sich dieses Kompromisses bewusst zu sein. Eine einfache Möglichkeit, mehr Kontrolle über unsere Privatsphäre zu behalten, ist die Nutzung datenschutzorientierter Dienste anstelle von Big Tech-Produkten, da diese Dienste ihren Profit nicht aus dem Verkauf von Nutzerdaten schlagen. Es ist jedoch trotzdem wichtig, die Datenschutzrichtlinien und -einstellungen jedes Dienstes, für den man sich anmeldet, sorgfältig zu lesen, um zu verstehen, wie die eigenen Daten gesammelt und verwendet werden.

An diesem Datenschutztag ist es wichtig, unsere Privatsphäre zu schützen und eine Gesellschaft zu schaffen, in der die Rechte jedes Einzelnen respektiert werden. Der Schutz der Privatsphäre ist eine wesentliche Voraussetzung für die Aufrechterhaltung einer offenen Gesellschaft. Lassen Sie uns diese Gelegenheit nutzen, um das Thema Datenschutz zu verbreiten und uns daran zu erinnern, dass wir ohne Privatsphäre unsere Freiheit aufs Spiel setzen.

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