Interview mit StartMail-CEO und Mitgründer Robert E.G. Beens
Interview mit StartMail-CEO und Mitgründer Robert E.G. Beens
In einem aktuellen Interview mit SafetyDetectives spricht StartMail-CEO und Mitgründer Robert E.G. Beens über seinen Weg in die Welt des Datenschutzes und erklärt, warum das Thema E-Mail-Datenschutz uns alle angeht.
Guten Tag, Robert! Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute mit uns zu sprechen. Würden Sie uns erzählen, wie Sie zum Datenschutz-Verfechter geworden sind und was Sie dazu inspiriert hat, StartMail zu gründen?
Die Privatsphäre und individuelle Freiheit haben für mich immer eine große Bedeutung gehabt. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch das Recht auf seine Privatsphäre und Gedankenfreiheit hat, solange er damit nicht die Rechte anderer verletzt.
Meine berufliche Entwicklung in die Welt des Datenschutzes geschah eher zufällig. Während einer juristischen Prüfung meiner damaligen Suchmaschine Ixquick, stellte ich fest, wie viele persönliche Nutzerdaten gesammelt und gespeichert wurden. Das war ein echter Aha-Moment, der mich schockierte. Mein Mitgründer David Bodnick und ich beschlossen, es anders zu machen und starteten die sicherste und anonymste Suchmaschine auf dem Markt – Startpage. Das war im Jahr 2006.
Wir ahnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir erst am Anfang unserer Datenschutzmission standen. Damals wurde über Online-Datenschutz noch nicht viel gesprochen, weil die meisten Menschen die negativen Auswirkungen von Datenschutzverletzungen im Internet noch nicht erlebt hatten. Als sich unser Bewusstsein für Datenschutz immer weiter vertiefte, war schnell klar, dass unsere Mission sich auf eine sichere E-Mail-Lösung ausdehnen musste.
Standard-E-Mails entsprechen in puncto Sicherheit Postkarten – nicht gerade das, was man als privat bezeichnen würde. Wir erkannten den dringenden Bedarf an einem E-Mail-Dienst, der die Daten der Nutzer vor staatlicher Überwachung, Phishing-Angriffen, kommerzieller Ausbeutung und lästigem Spam schützt. Das führte zur Gründung von StartMail. Unser Ziel ist es nicht nur, die Daten unserer Kunden zu schützen, sondern ihnen die Kontrolle darüber zurückzugeben.
Warum sollte sich der Durchschnittsbürger Sorgen um seine E-Mail-Privatsphäre machen?
Jeder von uns ist in hohem Maße auf E-Mails angewiesen, um zu kommunizieren und mit anderen in Verbindung zu bleiben. Aber wenn es um den Online-Datenschutz geht, liegt der Fokus oft auf Tracking-Cookies oder dem Browserverlauf. Der Schutz der E-Mail-Privatsphäre ist jedoch genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger, da E-Mails viele persönliche und sensible Daten enthalten. Das können z. B. Finanz- und Gesundheitsinformationen sein oder Login-Daten, die nicht in die falschen Hände geraten sollen.
Beim Versenden von E-Mails nehmen wir automatisch an, ein geschütztes und sicheres Kommunikationsmittel zu verwenden aber die Wahrheit ist, dass das Versenden einer Standard-E-Mail mit dem Versenden einer Postkarte vergleichbar ist: Es gibt keinen Umschlag oder eine andere Art der Verschleierung, die den Inhalt Ihrer Nachricht auf dem Weg durch das Internet schützt. Standard E-Mails können daher von jedem, der Ihre Nachricht überbringt, leicht gesehen, gelesen oder sogar kopiert werden.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass viele der „kostenlosen“ E-Mail-Anbieter wie Gmail, Yahoo oder andere beliebte E-Mail-Dienste die Inhalte von E-Mails scannen und analysieren, um gezielte Werbung zu generieren. Sie bewahren auch Kopien Ihrer E-Mails auf, manchmal noch Monate lang, nachdem Sie sie gelöscht haben. Dies bedeutet, dass jede E-Mail bei Bedarf von Ihrem Konto abgerufen und auf Anfrage an Dritte, beispielsweise staatliche Behörden, weitergegeben werden kann.
Eine weitere Bedrohung für Ihre E-Mail-Privatsphäre sind Phishing-E-Mails – eine immer häufiger vorkommende Methode von Cyberangriffen, die verheerende Folgen haben kann. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2020 beginnen 91 % aller Cyberangriffe mit einer Phishing-E-Mail, die einen Link, einen Anhang oder einen Code enthält, der dem Hacker Zugriff auf den Computer oder das Netzwerk des Opfers verschaffen kann.
Der sicherste Weg, Ihre E-Mails vor diesen Bedrohungen zu schützen und gleichzeitig Ihre Privatsphäre zu schützen, ist die Verwendung eines sicheren E-Mail-Anbieters wie StartMail, der Sicherheitsfunktionen wie Verschlüsselung bietet.
Warum entscheiden sich viele E-Mail-Nutzer immer noch für kostenlose Dienste, anstatt auf Sicherheit zu setzen?
Es ist tatsächlich interessant, dass trotz des wachsenden Datenschutzbewusstseins viele Menschen sich bei der Auswahl digitaler Dienste immer noch für kostenlose Anbieter entscheiden.
Meiner Ansicht nach empfinden viele Menschen Begriffe wie Verschlüsselung oder Datenschutz sowie lange und komplizierte Datenschutzrichtlinien als überwältigend. Dies kann dazu führen, dass ein echter Schutz der Privatsphäre für den Einzelnen unerreichbar erscheint, was die Betroffenen überfordert oder unsicher macht. Wer nicht weiß, wo man anfangen soll, entscheidet sich möglicherweise eher für die vertraute, wenn auch weniger sichere Option.
So kann es zum Beispiel entmutigend erscheinen, jahrelang gesammelte E-Mails von einer Plattform wie Gmail zu einem sicheren E-Mail-Dienst wie StartMail zu verschieben. Der eigentliche Prozess ist jedoch viel einfacher als es scheint. StartMail bietet ein Migrationstool, mit dem sich E-Mails und Kontakte von Plattformen wie Gmail oder Yahoo mit nur wenigen Klicks in ein neues StartMail-Konto übertragen lassen, ohne dass technische Kenntnisse erforderlich sind. Als Anbieter von datenschutzorientierten Produkten sollten wir den Nutzern den Übergang zu datenschutzfreundlichen Lösungen zu erleichtern.
Gleichzeitig ist es wichtig zu verstehen, dass Datenschutz nicht eine sofortige Umstellung aller Online-Dienste und Gewohnheiten erfordert. Vielmehr ist es ein schrittweiser Prozess, bei dem jede Entscheidung für mehr Datenschutz zur allgemeinen Online-Sicherheit beiträgt.
Dies ist eine Übersetzung aus einem englischsprachigen Interview, das ursprünglich auf SafetyDetectives.com veröffentlicht wurde. Um das vollständige Interview zu lesen, klicken Sie hier.
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